In Aktien investieren – lohnt sich das?

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Kauft man eine Aktie, so erwirbt man eine Beteiligung an einem börsennotierten Unternehmen – also an einer Aktiengesellschaft. Mit dem Erwerb der Aktie hat man die Chance, am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben. Das heißt, steigt der Aktienkurs und werden Dividende ausgeschüttet, dann darf man sich über entsprechende Gewinne freuen, wenn die Anteile dann wieder verkauft werden. Vor allem dann, wenn man langfristig in Aktien investiert, wird man wohl attraktivere Gewinne verbuchen, als wenn man das Geld am Sparbuch liegen lässt. Aber worauf ist zu achten, wenn man plant, sein Geld in den Aktienmarkt zu pumpen?

Aktieninvestments können zu einem Inflationsschutz werden

Problematisch ist die Kombination aus Niedrigzinspolitik, verfolgt von der Europäischen Zentralbank – kurz: EZB – und der Inflation, die dafür sorgt, dass es zu einem realen Geldwertverlust kommt. Denn erhöht sich das Preisniveau, dann folgt mehr oder weniger die Entwertung des Geldes, da bei steigenden Preisen mit dem Geld weniger gekauft werden kann. Das heißt, wer im Januar 1.000 Euro auf seinem Sparbuch hat, der wird ein Jahr später einen realen Geldwertverlust haben und somit – überspitzt formuliert – nur noch um 950 Euro Waren einkaufen können. Denn liegt der Zinssatz unter der Inflation, dann kommt es zum Wertverlust – und da die Zinsen deutlich unter 1 Prozent liegen, die Inflation aber zum Teil bei 3 Prozent liegt, wird schnell klar, dass Sparbücher wie Tagesgeldkonten nicht mehr attraktiv sind.

Jedoch ist fairerweise anzumerken, dass nicht jedes Investment in eine Aktie zugleich ein Inflationsschutz ist. Natürlich gibt es auch an der Börse die eine oder andere Aktiengesellschaft, die Verluste erleidet, sodass das investierte Kapital nicht nur einen Geldwertverlust erleidet, sondern tatsächlich weniger wird.

Daher ist es wichtig, auf die Diversifikation zu achten. Also in verschiedene Aktiengesellschaften zu investieren, die in unterschiedlichen Branchen und verschiedenen Ländern daheim sind. So kann das Risiko nämlich deutlich reduziert werden.

Lieber in Einzeltitel investieren oder sein Geld in einen Fonds stecken?

Man kann bestimmte Aktien kaufen, etwa von großen Aktiengesellschaften oder kleineren Unternehmen, denen eine vielversprechende Zukunft vorhergesagt wird, kann aber auch sein Geld in Fonds stecken. Wer in Einzeltitel investiert, der muss bedenken, dass es hier mitunter schwierig ist, eine entsprechende Diversifikation zu schaffen – vor allem auch deshalb, weil hier nur ganze Aktien gekauft werden können. Das heißt, wer fünf Aktien von Amazon erwerben will, der muss (Stand: Mitte September 2021 = 3.450 US Dollar/Stück) um die 17.300 US Dollar investieren. Das sind, ohne Gebühren, um die 14.600 Euro.

Anders hingegen, wenn man in einen Fonds investiert. Hier werden Fondsanteile gekauft – und in dem Fonds können Aktien, Anleihen aber auch Rohstoffe enthalten sein. So etwa auch Aktien aus dem Hause Amazon. Steigt der Preis der Aktie weiter, dann steigt auch der Fondswert.

Wer in regelmäßigen Abständen investiert, der darf sich über den Cost Average-Effekt freuen. Das heißt, man investiert stets dieselbe Summe, bekommt dafür aber immer andere Anteile – mehr Anteile, wenn der Preis niedrig ist, weniger Anteile, wenn der Preis höher ist. Verfolgt man eine langfristige Veranlagung, also investiert zehn Jahre oder länger, dann stehen die Chancen gut, hier entsprechend attraktive Gewinne verbuchen zu können.

Am Ende gewinnen all jene, die langfristig investieren

Die Frage, ob es sich lohnt, in Aktien zu investieren, kann etwa durch das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts beantwortet werden. Dabei geht es darum, welche Renditen der Anleger erzielt hätte, wenn er in den letzten 50 Jahren in den DAX – also in den deutschen Aktienindex – investiert hätte.

Wer beispielsweise im Jahr 2005 eingestiegen ist und die Wertpapiere bis Ende 2020 im Depot aufbewahrt hat, der durfte sich über eine jährliche Rendite in Höhe von 6,4 Prozent freuen. Am Ende ergibt das Renditedreieck, dass in den letzten 50 Jahren immer ein Gewinn nach 13 Jahren verbucht werden konnte – ganz egal, zu welchem Zeitpunkt man eingestiegen ist. Das heißt, am Ende geht es nur darum, einen entsprechend langen Anlagehorizont zu verfolgen, um auf die Gewinnerseite zu gelangen.