Sachliche Argumente für Sachwerte

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Bei geschlossenen Fonds ist häufig von Sachwerten die Rede, allerdings stellt sich bei Laien hier durchaus die Frage, was denn überhaupt Sachwerte sind? Verstanden werden hierunter zum Beispiel Immobilien oder auch Flugzeuge. Es handelt sich demnach um tatsächlich existierende Gegenstände.

Wie werden solche großen Projekte finanziell umsetzbar?

Kein Mensch der Welt investiert gerne mehrere Millionen Euro in ein Bauprojekt, welches äußerst gewagt ist. So zum Beispiel wusste damals noch niemand, dass New York sich zu einer Metropole entwickeln würde. Beinahe jedes der Bauprojekte wurde über einen geschlossenen Fonds realisiert. Hierbei werden die Gelder von vielen Menschen in einen Topf (Money-Pool) aufbewahrt.

Das hierdurch finanzierte Projekt (so zum Beispiel ein Linienflugzeug) wird aber selbstverständlich nicht unter den Investoren geteilt, sondern wird so eingesetzt, dass die größtmöglichen Renditen generiert werden können. Die Verwaltung übernimmt der Initiator des geschlossenen Fonds. Er hat auch die Aufgabe, die Anleger in regelmäßigen Abständen über das aktuelle Geschehen zu informieren oder aufzuklären.

Bei einem Wohnprojekt wird zum Beispiel kommuniziert wie viele Private oder gewerbliche Mieter eine Räumlichkeit bezogen haben und wie viele Mieteinnahmen pro Monat generiert werden. Alle Investoren erhalten aus den Mieteinnahmen letztendlich eine Rendite, die häufig aber erst nach einigen Jahren ausgeschüttet wird.

Bei einem Flugzeug ist das Konzept ähnlich, hierbei würde das Flugzeug in den Besitz einer Airline gehen (zum Beispiel über einen Miet- oder Leasingvertrag). Die Kosten basieren auf eine haargenaue Kalkulation, welche ebenfalls allen Investoren offen liegt. Die höchstmögliche Transparenz muss und sollte schon allein aus Fairness geboten werden.

Können Sachwerte an der Börse gehandelt werden?

Sachwerte im Sinne der geschlossenen Fonds agieren abseits der Börsen und können demnach nicht hierüber gehandelt werden. Ein geschlossener Fonds wird über mehrere Jahre angelegt — nicht selten sogar über 10 oder gar 20 bis 30 Jahre. Somit sind diese Fonds auch nicht volatil und demnach nicht von Kursschwankungen betroffen. Ein sicheres Argument für geschlossene Fonds!

Die Bewertung eines geschlossenen Fonds stützt sich ebenfalls nicht auf den aktuellen Zustand. Wenn die Immobilie derzeit noch gebaut wird, dann bedeutet das nicht, dass die Anteile nun weniger Wert sind. Es zählt einzig und allein der Gesamtertrag, welcher nach Ende der Vertragslaufzeit ausgezahlt wird.

Durchaus bieten Sachwerte (über geschlossene Fonds) somit aber auch Schutz vor inflationsbedingten Verlusten, denn hierfür gibt es eine zusätzliche Klausel in den Verträgen. Die Erträge werden in Zeiten der Inflation entsprechend angepasst oder der jeweilige Wert des Investitionsobjektes steigt.

Ergeben sich Rechte und Pflichten?

Ja, wer in einen geschlossenen Fonds investiert wird automatisch zum Unternehmer. Immerhin wird auch ein Anteil des Investitionsgutes erworben. Wer also Gesellschafter eines Unternehmens ist, geht aber zugleich auch ein Risiko ein.

Bevor überhaupt in einen geschlossenen Fonds investiert wird, sollte sich jeder über das geplante Vorhaben informieren. Wie entwickelt sich der Markt? Wie könnte die Marktsituation in 10 Jahren aussehen? Könnte eine Krise den Markt bedrohen? Ein langfristiges Denken kann vor enormen Verlusten bewahren, denn jeder ist stets für längere Zeit hieran gebunden.

Somit lässt sich als Fazit ziehen, dass sich geschlossene Fonds keinesfalls für Menschen eignen, die schnell und unkompliziert in eine Anlage investieren möchten. Vielmehr handelt es sich um eine Anlage, welche auch eine gewisse Sicherheit bieten könnte. Experten empfehlen in jedem Portfolio auch ein Investment in einen geschlossenen Fond.